Das Lastenheft beschreibt die Anforderungen des Auftraggebers an den im Rahmen des Projekts zu erbringenden Leistungsumfang. Grundsätzlich sollte der Auftraggeber das Lastenheft formulieren. Es dient dann als Grundlage zur Einholung von Angeboten (Ausschreibung, Angebotsanfragen).
Das Lastenheft beinhaltet demnach aus Sicht des Auftraggebers alle Anforderungen und Kriterien, die für ihn wirklich wichtig und notwendig sind. Die Beschreibung von Inhalten und Informationen sollte dazu möglichst klar und unmissverständlich benannt und beschrieben sein.
Dabei ist zu beschreiben, welche Ziele, Zwecke und Ergebnisse erreicht werden sollen und welche Rahmenbedingungen und Gegebenheiten dafür maßgeblich sind. Daraus ergeben sich folgende Fragestellungen, die zu beantworten sind:
Zusammen mit Auftraggeber wird die Detailtiefe im Lastenheft festgelegt. Es legt letztendlich die Freiheitsgrade bei der Realisierung fest.
Mögliche Detailebenen im Lastenheft sind:
Ebene 1: Überblick über das Gesamtsystem oder den gesamten Prozess, grobe Systembeschreibung, wesentliche Schnittstellen
Ebene 2: Anwendungsfälle als User Story oder Use Case, Funktionen und Aktionen
Ebene 3: Anwenderanforderungen, Merkmale, Eigenschaften, Verhaltensweisen, wichtige Normen und Vorschriften, Testfälle
Ebene 4: detaillierte Anforderungen an technische Merkmale, Teil-Funktionen, Schnittstellen
Ebene 5: Anforderungen an einzelne Komponenten, genaue Merkmale und Eigenschaften, Bezug zu Normen, exakte Vorschriften zu Leistungskennzahlen, Qualitätskennzahlen, exakte Schnittstellenbeschreibung, Datenbeschreibungen, erwartete Testergebnisse